Stammapostel besucht Kiel-Mitte

Stammapostel Jean-Luc Schneider feierte am Sonntag, 30. Oktober 2022, einen Gottesdienst in Kiel-Mitte. Begleitet wurde er von den Aposteln Dimitrios Diniz (Portugal) und Martin Rheinberger (Süddeutschland) sowie den Aposteln und Bischöfen Nord- und Ostdeutschlands.

Ursprünglich sollte der Gottesdienst in Kiel bereits im Januar 2021 stattfinden, musste aber aufgrund der coronabedingten Reisebeschränkungen verschoben werden (wir berichteten).

Gottesdienste feiern, Zeugnis ablegen und für den Nächsten beten

Als Grundlage für den Gottesdienst am 30. Oktober 2022 in der Gemeinde Kiel-Mitte diente 2. Chronik 30,18-20: „Denn eine Menge Volk, vor allem von Ephraim, Manasse, Issachar und Sebulon, hatte sich nicht gereinigt und aß das Passa nicht so, wie geschrieben steht. Doch Hiskia betete für sie und sprach: Der Herr, der gütig ist, wolle gnädig sein allen, die ihr Herz darauf richten, Gott zu suchen, den Herrn, den Gott ihrer Väter, auch wenn sie nicht die Reinheit haben, die dem Heiligtum gebührt. Und der Herr erhörte Hiskia und vergab dem Volk.“

Stammapostel Schneider leitete aus dem Bibelwort drei zentrale Aufgaben ab, die ein jeder Gläubige auch heute tun könne: „Gottesdienste feiern, Zeugnis ablegen und für den Nächsten in Fürbitte eintreten.“

Für die Seelen in der jenseitigen Welt beten

„Die Fürbitte ist ein Ausdruck unseres Glaubens“, erklärte der Stammapostel und ging im weiteren Predigtverlauf tiefer auf die Bedeutung der Fürbitte ein. Die Fürbitte sei dabei nicht in erster Linie auf die Verbesserung einer Lebenssituation gerichtet, sondern solle sich auf das Glaubensleben des Nächsten beziehen. „Beten wir für den Nächsten, dass er Kraft bekomme, Gott treu zu bleiben“, so der Stammapostel.

Der Gottesdienst für Entschlafene, der am kommenden Sonntag in allen neuapostolischen Gemeinden gefeiert wird, biete die Gelegenheit, in besonderer Weise für die Seelen der jenseitigen Welt zu beten. Dabei machte er deutlich, warum die Seelen der Fürbitte bedürften: Menschen seien verstorben, die im Diesseits nicht die Gelegenheit bekamen das Evangelium zu hören, sich darauf einzulassen und zu Gott zu kommen.

„Der Mensch kann im Jenseits keine guten Werke mehr vollbringen; die Werke sind an den Leib gebunden“, führte er weiter aus. „Aber wir sind davon überzeugt, dass das Heil vom Glauben, von der Herzenseinstellung abhängig ist.“ Und im Jenseits habe der Mensch die Möglichkeit, zu Gott zu kommen: „Der Tod ist für Gottes Wirken kein Hindernis.“

Gott und dem Nächsten nahe sein

Weitere Predigtbeiträge kamen von Apostel Diniz, Rheinberger und Bezirksapostelhelfer Helge Mutschler. Sie thematisierten den Auftrag den ein jeder Christ erfüllen könne: Den Nächsten annehmen, wie er ist, Gott im Alltag erlebbar machen und uneingeschränkt für alle Menschen in Fürbitte eintreten. Dies ermögliche nicht nur Gott, sondern auch dem Nächsten nahe zu sein, fasste es Bezirksapostelhelfer Mutschler zusammen.

Der Gottesdienst endete mit der Feier des Heiligen Abendmahls und der Feier des Heiligen Abendmahls für Entschlafene. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst unter anderem von einem Jugend- und Männerchor, Orchester mit Orgel und Sologesang.

Rückblick und Ausblick

Es war der letzte Gottesdienst dieses Jahres, den Stammapostel Schneider in der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland feierte. Am Vortag besuchte der Stammapostel eine Versammlung für Amtsträger in Kiel-Ost, zu der alle aktiven und im Ruhestand lebenden Amtsträger des Bezirks Kiel eingeladen waren. Am Neujahrstag, 1. Januar 2023, besucht er die Gemeinde Eibenstock (Bezirk Zwickau) im Arbeitsbereich von Apostel Ralph Wittich. Der dortige Gottesdienst wird nur regional übertragen. Am gleichen Tag feiert die Gemeinde Eibenstock ihr 100-jähriges Bestehen. Aktuell zählt die Gemeinde 260 Mitglieder. Zehn Amtsträger, acht Lehrkräfte und viele weitere Geschwister sind als Helfer aktiv.

Der nächste Gottesdienst mit Übertragung für die gesamte Gebietskirche findet am ersten Adventssonntag, 27. November 2022, mit Bezirksapostel Rüdiger Krause in Rostock statt.

 

Versammlung für Amtsträger

Am Samstag, 29. Oktober 2022, besuchte der Stammapostel eine Versammlung für Amtsträger in Kiel-Ost, zu der alle aktiven und im Ruhestand lebenden Amtsträger des Bezirks Kiel eingeladen waren. Besprochen wurden Themen wie die Einflussnahme auf die eigene Erlösung, der Kern der seelsorgerischen Tätigkeit oder der Stellenwert der Wochengottesdienste.

Zu Beginn setzte der Stammapostel einen geistlichen Impuls und machte deutlich, dass das Alte Testament aus der Sicht des Neuen Testaments zu betrachten sei. Dies betreffe insbesondere das Gottesbild. So werde Gott im Alten Testament sehr menschlich dargestellt: „Gott hat sich gefreut oder geärgert und die Menschen belohnt oder bestraft“, fügte er erläuternd hinzu. Im Neuen Testament können Gläubige erkennen, dass Gott nur die Liebe sei. Es gebe keine Bestrafungen, sondern der Mensch stelle sich selbst „unter die Herrschaft des Bösen“, so der Stammapostel. Der Opfertod Jesu sei auch keine Strafe an Jesus, sondern Jesus trägt die Strafe der Menschen.

Im weiteren Verlauf der Zusammenkunft wurden noch Fragen, die vorab von den Amtsträgern eingereicht oder spontan gestellt wurden, vom Stammapostel beantwortet.

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