Am ersten Tag des Monats feiert die römisch-katholische Kirche das Festum Omnium Sanctorum (dt. Fest der Heiligen, in Deutschland „Allerheiligen“), und ehrt damit ihre Heiligen. Darüber hinaus wird all der verstorbenen Gläubigen gedacht, die ihren Glauben gelebt und die Botschaft des Evangeliums verkündet haben. Allerheiligen gilt als Hochfest im römisch-katholischen Kirchenjahr. Einen Tag später begehen römisch-katholische Christen den Feiertag Allerseelen, um für all jene Seelen zu beten, die im Fegefeuer auf ihre Erlösung warten und Fürsprache benötigen.
Gedenken in der Neuapostolischen Kirche
Auch in der Neuapostolischen Kirche gilt den Seelen der Verstorbenen zu Beginn des Novembers besondere Aufmerksamkeit. Im Gottesdienst am ersten Sonntag des Monats wird in allen Gemeinden ein gemeinsames Fürbittgebet für die Verstorbenen gesprochen. Dies unterstreicht das Vertrauen darauf, dass Gott auch diesen Seelen noch Heil und Erlösung anbietet. Als sichtbares Zeichen werden die drei Sakramente Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl stellvertretend für die Verstorbenen gespendet.
Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag, der jedes Jahr zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen wird. Eingeführt im Jahr 1952 soll an diesem Tag allen gedacht werden, die Opfer von Gewalt und Krieg wurden. Bewusst wurde dieser Tag in den November, ans Ende des Kirchenjahres gelegt. Im Deutschen Bundestag findet dazu jedes Jahr eine zentrale Gedenkstunde statt, die auch im Fernsehen übertragen wird.
Hoffnung statt Trauer
Mit dem Ewigkeitssonntag oder Totensonntag am letzten Sonntag vor dem ersten Advent beendet die evangelische Kirche in Deutschland das Kirchenjahr. Protestantische Christen gedenken an diesem Tag der Verstorbenen und richten ihren Blick auf die Ewigkeit.
Der vorletzte Monat des Jahres lädt dazu ein zur Ruhe zu kommen, der persönlich bekannten und den unbekannten Verstorbenen zu gedenken und sich mit dem zu befassen, was Christen als Ziel ihres Glaubens bezeichnen: Die ewige Gemeinschaft mit Gott. Die gedankliche Verbindung zu geliebten, aber verstorbenen Menschen gibt Trost. Der Blick auf das Leben nach dem Tod schenkt Hoffnung.