Bezirksapostelwechsel in Norddeutschland

Ein bedeutsamer Festgottesdienst mit dem Stammapostel fand am Sonntag, 5.12.2010, im Hamburger Congress Centrum statt. Per Satellit wurde dieser Gottesdienst in den ganzen  Bezirksapostelbereich übertragen.

Wie bereits angekündigt wurde Bezirksapostel Karlheinz Schumacher in den Ruhestand versetzt und Apostel Rüdiger Krause als neuer Bezirksapostel für Norddeutschland ordiniert.

Stammapostel Wilhelm Leber legte dem Gottesdienst ein Wort aus 1. Korinther 15,58 zugrunde: „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.“

Als Eingangslied wurde GB 398 „Wir warten dein, o Gottessohn ...“ gesungen.

Zum Beginn des Adventgottesdienstes begrüßte der Stammapostel die Gottesdienstteilnehmer und wünschte allen, dass Freude Kraft und Licht des Advents einen jeden erfassen möge. Bezugnehmend auf ein Wort aus Lukas, 21,38 „Und alles Volk machte sich früh auf zu ihm, ihn im Tempel zu hören.“ hob der Stammapostel das „Aufmachen“ besonders hervor. Ein Vorgang, der die volle Energie und Konzentration auf ein bevorstehendes Ereignis erfordert. Alles was hinderlich ist wird zurückgelassen oder beiseite geschafft. Auch der verlorene Sohn benutzte diesen Ausdruck: „Ich will mich aufmachen und zurückkehren zu meinem Vater!“
Wir wollen uns „aufmachen“, um zu unserem Ziel zu gelangen und alles Hinderliche, was uns den Segen nehmen könnte, zurücklassen.

Eingehend auf das Textwort, welches mit dem Wort „darum“ beginnt und sich in den voranstehenden Versen auf die Auferstehung und unsere Zukunft bezieht, stellte er einige Merkmale heraus, in denen wir „fest und unerschütterlich“ sein sollen:

  • Im Glauben an Jesus Christus. Er hat das Opfer für die Menschheit gebracht. Das kann nicht hoch genug bewertet werden.
  • Im Warten auf den Herrn. Wir wollen die Wiederkunft des Herrn täglich erwarten. Nicht in die Ferne rücken, sondern das Heute nutzen.
  • Im Bewusstsein, die Gabe des heiligen Geistes zu besitzen. Dieser verleiht uns Kraft, uns aufzumachen.
  • Im Wachsen und in der Entwicklung. Der Herr möge in uns immer mehr zunehmen, bis wir, wie am Ende des Advents, im hellen Licht erstrahlen.

Die Zunahme kann sich bis zum „Überfließen“ äußern. Wenn ein Gefäß zum Überlaufen voll ist, wird der Inhalt sichtbar.

  • Freude wird beim Überfließen zu Begeisterung.
  • Glaube wird beim Überfließen zu Kraft.
  • Hoffnung wird beim Überfließen zu Sicherheit.

Alle Arbeit im Werke des Herrn, z.B. ein Gebet, ein Liebesdienst oder die Treue zum Herrn, aus der reinen Liebe heraus, ist nie vergeblich. Selbst wenn ein Gebet nicht erhört wird, ist Kraft, Hilfe und Segen durch die Nähe zu Gott daraus hervorgegangen. Ein Liebesdienst, der nicht anerkannt wird, schafft trotzdem Frieden für die eigene Seele. Die Treue zum Herrn verheißt ewigen Lohn.

Anschließend wurde Bezirksapostel Schumacher zum Mitdienen an den Altar gerufen. In seinen Ausführungen hob er das „Aufmachen“ im Sinne von „Öffnen“ hervor. Das Öffnen zu Gott, um Segen und Gnade zu empfangen, oder zu seinem Nächsten, um Hilfe zu geben.
Außerdem richtete er seinen Dank an alle „seine“ Brüder und Geschwister, für die große Unterstützung und das Vertrauen, die sie ihm in den zurückliegenden Jahren geschenkt haben.

Bezirksapostel Klingler ging in seinem Dienen auf die Gedanken des Bezirksapostels Schumacher ein. Im Gegensatz zum „Öffnen“ steht das „Dichtmachen“. Zu leicht kann es geschehen, dass jemand auf Grund eines Verhaltens „dicht“ macht und sich zurück zieht. Ein (Wieder)Öffnen geht dann nicht mit Überredung und klugen Worten sondern nur durch das Gefühl: „Du bist mir wichtig! Lass dich erwärmen für die Sache, komm zurück in die Gemeinde des Herrn.“

Die Feier des heiligen Abendmahls wurde eingerahmt von einfühlsamen, zu Herzen gehenden Beiträgen, u. a. vom Chamberchoir aus dem United Kingdom.

Am Ende des Gottesdienstes versetzte der Stammapostel den Bezirksapostel Karlheinz Schumacher in den Ruhestand und ordinierte den Apostel Rüdiger Krause als neuen Bezirksapostel für den Bereich Norddeutschland sowie den Bezirksältesten Beutz (Wilhelmshaven) zum Bischof für die Bereiche Ostfriesland, Wilhelmshaven und Oldenburg in der Gebietskirche Bremen.

Den scheidenden Bezirksapostel würdigte der Stammapostel als einen herausragenden Amtsträger, dessen Wirken in insgesamt 40-jähriger Amtstätigkeit – davon 13 Jahre als Apostel und 5 Jahre als Bezirksapostel – von großer Gottesfurcht, einem enormen Arbeitspensum und konstruktiver Dialogbereitschaft geprägt war. Der Stammapostel dankte in herzlichen Worten für allen Einsatz im Werk Gottes und versicherte dem Bezirksapostel in Anlehnung an das Textwort, dass auch seine Arbeit nicht vergeblich gewesen ist.

Dem neuen Bezirksapostel wünschte der Stammapostel Segen und Beistand Gottes für eine gesegnete Arbeit im Bereich Norddeutschland. Mit dem zufließenden Amtsvermögen sei es nun Aufgabe des Bezirksapostels

  • in Liebe zu Gott und zu den Anvertrauten sowie in göttlicher Weisheit voranzugehen,
  • die Einheit des Geistes unter den Aposteln, Bischöfen und Bezirksämtern zu fördern,
  • Amtsgaben zur Versorgung der Gemeinden zu ordinieren,
  • im Zusammenwirken mit den anderen Bezirksaposteln initiativ zu sein,
  • insbesondere die Kinder und die Jugend zu pflegen sowie
  • administrative Fragen zu behandeln.

Den neuen Bischof forderte der Stammapostel auf, als Helfer des Apostels in göttlicher Weisheit zu lehren, die Brüder zu stärken, Kraft und Trost zu spenden sowie mit der nötigen Geduld an Problemstellungen heranzugehen.

Mit Gebet und Segen beendete der Stammapostel den Gottesdienst.

 

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