Vorstehertag Sachsen 2014

Auch in diesem Jahr lud Apostel Gerald Bimberg alle Vorsteher seines Arbeitsbereiches zu einem Treffen. Gemeinsam mit ihren Frauen erlebten sie diesen Tag in unserer Kirche in Chemnitz. Dabei standen am Vormittag zwei Schwerpunktthemen im Mittelpunkt: „Konfliktvermeidung“ und „Neuapostolische Kirche und Ökumene“.

In seinen einleitenden Worten wünschte der Apostel den Anwesenden, dass die Präsentationen Impulse und Anregungen für die tägliche Arbeit in den Kirchengemeinden geben mögen. Im Besonderen ist die Einheit zwischen der Kirche an sich und den einzelnen Gemeinden sehr wichtig und soll durch eine brüderliche Zusammenarbeit geprägt sein. „Kirche ist die Einrichtung Gottes, in der durch die Predigt Heil vermittelt wird“, so Apostel Bimberg. Aufgabe der Kirche ist der geistliche Auftrag, dem Menschen das Heil zugänglich zu machen und Gott Lobpreis und Anbetung darzubringen. Kirche ist damit keinesfalls als Dienstleister zu sehen, sondern der Segen der Kirche ist die Gelegenheit, darin mitarbeiten zu können.

Aus der Unvollkommenheit der Menschen, die in der Kirche mitarbeiten, können Konflikte entstehen. Um das bereits vorher erkennen zu können, hat Apostel Bimberg das Modell eines Kernquadrates vorgestellt. Am Beispiel Kirche sind Glaube, Vertrauen und Lehre als Kernqualität zu sehen. Die Falle besteht in der Überspitzung und könnte zu Missbrauch, Manipulation, Einengung oder Bevormundung führen. Im Rahmen der Kernqualität mehr Freiheit zu gewähren und Eigenverantwortung zu praktizieren, ist die eigentliche Herausforderung, ohne gleich in Beliebigkeit zu verfallen oder allem eine gleiche Gültigkeit zu geben, was als Allergie zu sehen ist.

In der zweiten Präsentation des Tages ging Bischof Thomas Matthes auf die Stellung der Neuapostolischen Kirche zur Ökumene ein. Die letzten 20 Jahre der neuapostolischen Geschichte verliefen aus ökumenischer Sicht vergleichsweise rasant. Grundsätzlich definiert sich Ökumene als Leben nach dem Katechismus. Seit der Veröffentlichung des Katechismus der Neuapostolischen Kirche im Jahr 2012 ist die Neuapostolische Kirche absolut ökumenefähig. Die neuapostolischen Christen sehen sich als Teil der Kirche Christi. Das Apostelamt ist heilsbringend für die Kirche Christi in ihrer Gesamtheit gegeben. Aktuell strebt die Neuapostolische Kirche eine Gastmitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) an.

Der Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen wird dabei auch auf regionaler Ebene gepflegt. Im Mittelpunkt steht das Gemeinsame und Verbindende zu anderen christlichen Kirchen, um der zunehmenden Säkularisierung entgegenzuwirken. Dazu ist es nicht notwendig, das eigene Profil aufzugeben, sondern in einer Atmosphäre der versöhnten Verschiedenheit die apostolische Stimme, die von der Wiederkunft Christi spricht, innerhalb der Ökumene deutlicher hörbar zu machen.

Abschließend gab Apostel Bimberg noch einen sehr kurzen geschichtlichen Rückblick über die Entwicklung des Amtsverständnisses aus der Zeit Jesu über die Zeit der Reformation bis heute. Momentan erarbeitet die Neuapostolische Kirche dazu ein Grundlagenpapier. Man darf darauf gespannt sein, auch wenn aktuell noch kein Termin zur Verlautbarung feststeht.

Beim Mittagessen und danach gab es noch ausreichend Zeit für persönliche Gespräche und zur Vertiefung des Gehörten. Traditionell gab es wieder sehr leckeren Kesselgulasch. Die angenehmen Temperaturen luden auf das weitläufige Kirchengrundstück, und so gab es etliche freudige und liebevolle Begegnungen, Gespräche und Erinnerungen. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen konnten am Nachmittag dann alle die Heimreise antreten. All denen, die fleißig zum Gelingen dieses schönen Tages beigetragen haben, sei an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.

D.T., Fotos: K.G.

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