Südsudan: Lagebericht von Apostel Ukuni

Der seit Mitte Dezember im Südsudan tobende Bürgerkrieg hat das Werk Gottes in einem Teil des Landes lahmgelegt – so beschreibt Apostel Morris Ukuni in einem Lagebericht an den Bezirksapostel die aktuelle Situation.

Weiter schreibt der Apostel:

Die Menschen sind von Furcht und Hass getrieben – es ist unvorstellbar. Zwischen den beiden Stämmen Dinka und Nuer herrscht Krieg. Wegen unterschiedlicher Stammeszugehörigkeit töten Männer ihre Frauen. Das zeigt, wie groß der Hass zwischen den beiden Volksgruppen ist.

In Juba sieht man keinen Angehörigen der Nuer mehr. Sie verbergen sich und die meisten von ihnen haben ihr Eigentum und ihre Familie verloren. Von unseren Geschwistern in Juba, die dem Stamm der Nuer angehören, wissen wir nicht, ob sie leben oder tot sind.

Die meisten Ausländer haben zu ihrer eigenen Sicherheit das Land verlassen. Im Augenblick erleben wir Mangel an Treibstoff. Wenn sich die Situation weiter verschlechtert, werden wir Lebensmittelknappheit haben.

Die Lage in Malakal hat sich verbessert, aber unsere Geschwister dort sind noch im UN-Gebäude. Wir können keine Gottesdienste durchführen. Gestern bekam ich einen Anruf von Diakon William. Er sagte mir, dass es in Baliet und Adong südöstlich von Malakal schwere Kämpfe gibt. Dort leben die meisten unserer Geschwister. Bei den Kämpfen sind viele Menschen getötet worden.

In Kodok haben sich der Bezirksälteste, seine Familie und die meisten unserer Geschwister im Busch versteckt. Sie leben dort seit dem 25. Dezember – welch eine schreckliche Situation!

Am schlimmsten ist es in Bentiu. Dort haben unsere Geschwister Zuflucht im UN-Gebäude gesucht und einige von ihnen haben sich im Busch versteckt.

Im Gebiet um Torit ist die Situation normal. Einige unserer Geschwister sind von Juba nach Torit geflüchtet in der Hoffnung, dass sich die beiden Stämme dort nicht bekriegen.

Eine Waffenruhe ist derzeit nicht in Sicht. Jeder der beiden sich bekriegenden Stämme strebt nach der Macht. Diejenigen, die Waffen in den Händen haben, interessiert das Leid der anderen Menschen nicht. Sie machen, was sie wollen, und fühlen sich keinem rechenschaftspflichtig.

Man wird mehrere Jahre brauchen, um Versöhnung unter den kämpfenden Stämmen zu erreichen, weil sogar Freunde und Kollegen einander Böses angetan haben, indem sie ihre eigenen Freunde und Kollegen getötet haben. Es ist nicht leicht, das zu vergessen.

Sie alle brauchen Jesus als ihren Erlöser, um zu vergeben!

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